Gesunde Ernährung für Pferde – wie alles begann

Der Entwicklungsprozess der Pferde dauert schon viele Millionen Jahre an. Dabei hat sich die Ernährung für Pferde an das Pflanzenangebot in ihrer Lebensumwelt angepasst. Die Minipferdchen des Tertiärs lebten noch in einem angenehm warmen Urwald.

Vor 50 Millionen Jahren war es in der Welt des Tertiärs viel wärmer als heute, die Minipferdchen fraßen zarte Blüten, reife Früchte und weiche Blätter. Dafür brauchten sie keine sehr harten Zähne, die jedes Jahr 3 mm nachwachsen, und auch keinen 30 Meter langen Darm.

Als dann vor etwa 2 Millionen Jahren das Eiszeitalter begann, änderte sich das Klima und mit ihm die Pflanzenwelt schlagartig. Harte Pflanzenteile mussten nun gekaut und verdaut werden.

Mit der sich ändernden Ernährung für Pferde musste der Darm lernen, daraus alle Aufbau-, Mineral und Energiestoffe zu gewinnen. Ein Anpassungsprozess, den viele Pferdearten, die damals alle in Amerika lebten, nicht schafften und ausstarben. Die Folge, nur eine Gattung, nämlich Equus, hat überlebt. Diese ist dann über die Behringstraße nach Eurasien eingewandert. Zu ihr gehört auch unser Hauspferd – Equus Caballus.

In diesen 2 Millionen Jahren verlängerte sich der Darm auf etwa 30 m, der Blinddarm und auch der Dickdarm, erweiterten sich zu riesigen Gärkammern. Diese Gärkammern bieten Hundertbillionen Darmbakterien und mehr Platz. Deren Aufgabe ist es, schwer verdauliches Futter aufzuschließen und dem Organismus verfügbar zu machen. Die Energie, welche ein Pferd benötigt, wird in den Gärkammern gewonnen und nicht aus Zucker oder Stärke, wie sie heute in den meisten Futtern in großen Mengen als Getreide, Melasse und Stärke enthalten sind.

Somit kann die heutzutage landauf landab oftmals angewandte Ernährung für Pferde mit leichtverdaulichen Futter für unsere Pferde sehr schnell gefährlich, ja sogar lebensgefährlich werden. Der Darm wird unterfordert, die Bauchspeicheldrüse überfordert. Das passiert mit allen gesundheitlichen Folgen.

Ernährung für Pferde – Symptome und gesundheitliche Folgen falscher Pferdefütterung

Die Symptome und Folgen falscher Pferdfütterung können wie folgt sein:

  • Durchfall
  • Kotwasser
  • KOLIKEN
  • Leber- und Nierenschäden
  • Diabetes/EMS
  • Cushing
  • PSSM
  • Huf-Rehe
  • Hornschäden an den Hufen
  • Allergien
  • Atemwegsleiden, z.B. chronische Bronchitis

Dabei ist diese Liste nicht einmal vollständig. Und es geht weiter, ein Problem löst oft das andere aus oder ab.

Bei allen Gesundheitsproblemen für Pferde, vor allem Rehe, Mauke, Ekzemen, Kotwasser, allgemeine Abgeschlagenheit, ist es ratsam immer auch die Fütterung zu betrachten und zu überdenken.

Die neueste „Masche“ sind nun noch hydrothermisch aufgeschlossene Getreide. Diese sind extrem leicht verdaulich und zwingen die Bauchspeicheldrüse, sehr viel Amylase, die Stärke in Zucker verwandelt, zu produzieren. Wie erwähnt, die Darmbakterien bei der Ernährung für Pferde benötigen schwer verdauliche Futter.

Anschließend nun sind die Langerhans’schen Inselzellen gefordert Insulin herzustellen, damit der Zucker in die Zellen gelangen kann. Die Bauchspeicheldrüse ist auf solch eine Überforderung auf Dauer nicht eingestellt. Die Folgen können schnell zu einer gesundheitlichen Katastrophe für unsere Pferde werden. Die Zellen, die den Zucker aufnehmen sollen, werden insulinresistent. Das gehört beispielsweise auch beim Menschen zu den Ursachen für Diabetes. Egal wie man das bei Pferden auch nennen mag, z.B. EMS (Equines Metabolisches Syndrom).

EMS ist ja mittlerweile geradezu eine Seuche. Und möglicherweise ist diese falsche Fütterung auch eine Ursache für Cushing. Ziemlich wahrscheinlich wird so auch die Polysaccharide Storage Myopathy = PSSM ausgelöst. Es muss dringend erforscht werden, ob hier auch epigenetische Vorgänge eine Rolle spielen.

In kleinen Mengen kann Stärke, auch aufgeschlossene, allerdings sehr sinnvoll sein. Jedoch nur dann, wenn ein Pferd große Leistung vollbringen muss z. B. vor Turnieren oder Rennen.

Die Frage lautet also, ob Ihr Futterangebot bedarfs- und vor allem artgerecht ist. Ist es das nicht, müssen Sie und Ihr Pferd dafür teuer bezahlen.

Das natürliche und wichtige Futterangebot

Unsere Pferde sind überwiegend Wald- und Tundrenpferde. Keine Steppentiere.

Ihre Vorfahren haben während der langen Eiszeiten viele hunderttausend Jahre lang überwiegend in Wäldern und TUNDREN gelebt. Nur während der kurzen Warmzeiten waren die klimatischen Bedingungen ähnlich wie heute. Diese Landschaften mit ihrem Nahrungsangebot haben die Pferde geprägt. Und die Pferde durch ihr Fressverhalten die Landschaften.

Immer war das Futterangebot bei der Ernährung für Pferde vielfältig. Schnell kommen da mehrere hundert, sogar tausende Pflanzenarten zusammen. Nicht nur Gräser und bunte Blütenpflanzen gehörten zu ihrem Nahrungsspektrum, NEIN auch Rinden und Holzteile (kleine Zweige und Äste), Knospen, Blätter, Blüten und Früchte von Bäumen und Sträuchern. Um nur einige zu erwähnen gehör(t)en Zwergsträucher wie Erika, Heidelbeere, Moosbeere, Bärentraube, Brombeere, Himbeere und Wildrose dazu.

So kann ein Futter aussehen, welches Bedarfs- und ARTGERECHT ist:

artgerechtes, abwechslungsreiches und natürliches Futter

Das galt noch bis vor ca. 30 – 40 Jahren. Heute Fehlanzeige.

Immer gab es für die Pferde einen natürlichen Jahresrhythmus und das war ganz sicher kein Irrtum der Natur:

 

 

„Mach Dir nicht vor, Du wolltest Irrtürmer in der Natur verbessern. In der Natur ist kein Irrtum, sondern der Irrtum ist in Dir.“

(Leonardo da Vinci)

BUNTE Frühjahrsweiden (keine grünen Grasäcker), wenn die Fohlen kamen.

Dann gab es Knospen, Blüten und frische Blätter bis weit in den Sommer hinein.

Im Spätsommer dann Samen und Früchte und im Herbst mineralstoffreiche Blätter von Bäumen. Wenn das Laub sich verfärbt mit hohem Anteil an Antioxidanzien.

Alles gehörte dazu und war vorhanden, das war gut für die Vorbereitung auf den Winter. Und im Winter gab’s karges Futter, aber immer auch nährstoffreiche Rinden und Knospen.

Es gab also ein Auf und Ab mit wechselndem Futterangebot, einer VIELFALT an Pflanzen. So blieb der Stoffwechsel aktiv und geschmeidig, die Pferde waren gesund.

Übrigens Pferde sind eben nicht nur Grasfresser, sondern PFLANZENfresser. Und als Pflanzenfresser benötigen Sie für Ihre Gesunderhaltung eben ein breites Angebot an unterschiedlichen Pflanzen.

Die heutige Fütterung ist jedoch von Angebots-Armut, falschen Futtern, Graswiesen in Monokultur, Silagen geprägt und um die fehlenden Mineralstoffe auszugleichen gibt es allerhand synthetisch hergestellte „Pülverchen“ zu kaufen = mit allen Konsequenzen für die Gesundheit der Pferde und den Geldbeutel der Besitzer.

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, hat das einen Grund. Hier können Sie uns mitteilen welchen.

Artegrechtes Pferdefutter in zertifizierter Bio-Qualität können Sie hier bestellen.

 


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